Verbotene Schwester Tagebucheintrag, 15.8.2025
Die Nacht im Krankenhaus hat ihre ganz eigene Stille. Die Flure liegen wie ausgestorbene Straßen vor mir, nur das Summen der Neonröhren begleitet meine Schritte. Jeder Schatten wirkt länger, jede Tür geheimnisvoller – und genau diese Atmosphäre kribbelt in mir wie ein kleines, verbotenes Geheimnis.
Ich bin die Schwester, die eigentlich Wache halten soll. Aber stattdessen halte ich ein anderes Feuer in mir wach. Jeder Blick in die Zimmer, jede ruhige Atmung der Patienten erinnert mich daran, wie sehr mich dieses Schweigen reizt. Ich spüre mein Herz schneller schlagen, wenn ich mich vorstelle, dass mich jemand jetzt so sehen würde, wie ich wirklich bin: nicht nur fürsorglich, sondern gefährlich verführerisch.
Meine Gedanken spielen mit dem Risiko – dass ich nicht nur Pflegerin bin, sondern eine Schwester der Versuchung. Ein Hauch meiner Haut unter dem weißen Kittel, ein verstohlener Schritt durch den Flur, und schon fühle ich mich, als würde ich ein verbotenes Spiel spielen.
Es ist mein Geheimnis – mein nächtliches Ritual. Ich bin die verbotene Schwester, die sich im Schein der Krankenhauslichter verliert und an den Reiz des Unausgesprochenen hingibt.