Zwischen Samstag und heute
Das Wochenende hat sich angefühlt, als hätte jemand die Welt um mich herum leiser gedreht. Samstagabend begann es — die Stimmung rutschte, und ich rutschte mit. Kein Internet, keine Ablenkung, keine Nachrichten. Nur ich, mein Kopf und ein Gefühl, das ich eigentlich besser kenne, als mir lieb ist. Diese Mischung aus Müdigkeit und einer leichten Schwere, die sich auf den Schultern ablegt und so tut, als hätte sie jedes Recht, zu bleiben.
Am Sonntag wurde es nicht wirklich heller. Ich war stiller als sonst, ein bisschen nach innen gekehrt, als müsste ich mich selbst neu sortieren. Manchmal ist es eben so: Man fällt in sich hinein, nicht tief, aber spürbar. Und anstatt dagegen anzukämpfen, habe ich es dieses Mal einfach zugelassen. Vielleicht, weil ich gemerkt habe, dass Widerstand nur müde macht.
Also ließ ich mich treiben. Habe mich in die Decke gekuschelt, Musik gehört, die leiser war als meine Gedanken, und meinen Atem beobachtet, bis er wieder ruhiger klang. Es war kein spektakulärer Moment, eher eine stille Entscheidung: Energie tanken statt kämpfen. Loslassen, was drückt. Festhalten, was warm bleibt.
Heute — Montag, Kaffeezeit — fühle ich mich leichter. Nicht euphorisch, aber klarer. Als hätte das Wochenende mir eine Pause aufgezwungen, die ich eigentlich gebraucht habe. Und jetzt, mit diesem Rest Sanftheit in mir, frage ich mich, warum ich das nicht öfter so mache: einfach rein in die Stille, raus aus dem Rennen.
Vielleicht war dieses Wochenende genau das, was ich gebraucht habe.
Was wäre, wenn solche Pausen kein Rückzug wären, sondern ein leises Vorwärts?


3,8 